Interview mit Univ. Prof. Dr. Doris Maria Gruber
Stress bestimmt den Arbeitsalltag, das Privatleben und sogar die Freizeit. Dabei bleiben Ruhephasen häufig auf der Strecke. Was viele nicht wissen: Um gegen depressive Verstimmungen vorzugehen, müssen nicht immer Psychopharmaka eingenommen werden. Mag. Ruth Fischer (Unternehmensleiterin Apomedica-Dr. Böhm®) sprach mit Univ. Prof. Dr. Doris Maria Gruber über die Psyche der Frau und welche Unterstützung die Naturapotheke hier bereithält.
Mag. Fischer: Wie ist es um die Psyche der Frau von heute bestellt?
Prof. Dr. Gruber: Perfekte Mutter, einfallsreiche Geliebte, super Köchin, alles tip top im Haushalt, beruflich erfolgreich und natürlich super gepflegt und modisch gekleidet – all das erwartet nicht nur die Gesellschaft von der modernen Frau, sondern auch die Frau von sich selbst. Persönliche Ruhephasen sind oft nicht möglich. Kein Wunder, dass sie bei diesen Mehrfachbelastungen schon einmal emotional aus der Bahn gerät. Ängste, Nervosität, Schlafstörungen, Magenschmerzen und depressive Verstimmungen können die Folge sein. Solche Belastungssituation betreffen Frauen aller Altersgruppen und sind nicht nur auf die kritischen Umbruchszeiten wie Pubertät und Menopause beschränkt.
Mag. Fischer: Wie häufig werden Psychopharmaka verschrieben?
Prof. Dr. Gruber: Psychopharmaka gehören zu den am häufigsten verordneten Substanzgruppe sowohl bei Frauen aber auch bei Männern. Bei Frauen kommt es ganz darauf an, welchen Facharzt sie mit ihren Beschwerden als Erstinstanz aufsucht. Ist es ein Facharzt für Psychiatrie oder ein Allgemeinmediziner wird sie höchstwahrscheinlich mit einem Psychopharmakon nach Hause gehen. Ist es – und vor allem in der Menopause – ein kundiger Facharzt für Gynäkologie mit Hormonwissen, wird es wahrscheinlich eine vielgestaltige Hormontherapie sein.
Mag. Fischer: Unter welchen Problemen leiden Frauen am häufigsten?
Prof. Dr. Gruber: Meist sind es unspezifische Ängste, obwohl bei so mancher nach außen hin alles in Ordnung zu sein scheint – Familie, Beruf, Kinder etc.; Depressionen tauchen aber leider manchmal aus dem Nichts auf und verunsichern. Meist beginnt alles als PMS und dauert anfänglich „nur“ 14 Tage. Solange noch eine Menstruationsblutung einsetzt, ist mit dieser alles schlagartig vorbei. Das Stimmungstief kann sich aber mit Fortschreiten der Menopause auf viele weitere Tage des Monats ausweiten und dann ist es sehr belastend. Meist gekoppelt mit Schlafstörungen und Hitzewallungen. Durch den fehlenden Schlaf mangelt es der Frau an Ruhepausen und Regeneration. Sie fühlt sich dann auch tagsüber weder fit noch leistungsfähig.
Mag. Fischer: Welche Arzneimittel bietet die Schulmedizin?
Prof. Dr. Gruber:
- Bei Ängsten: Beruhigungstabletten aller Art, von Benzodiazepinen bis SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)
- Bei Nervosität: Benzodiazepine, als Tropfen oder Tabletten
- Bei Schlafstörungen: Benzodiazepine; Melatonin
- Depressiven Verstimmungen: SSRI, Antidepressiva und das gesamte Aufgebot der Psychiatrie
Mag. Fischer: Welche Unterstützung bietet die Naturapotheke?
Prof. Dr. Gruber: Frauen suchen auch bei diesen Beschwerden zu Beginn nach therapeutischer Unterstützung und Präparaten aus der Naturapotheke. Hier ein Überblick über die besten Pflanzen zur Unterstützung des emotionalen Gleichgewichts, deren Wirkung auch durch Studien belegt wurde.
Mag. Fischer: Frau Professor Gruber, vielen Dank für das interessante Gespräch.
Prof. Dr. Gruber: Sehr gerne.