Was tun bei Regelbeschwerden und PMS?
Monat für Monat kehrt sie wieder und ist bei vielen Frauen gefürchtet: Die Regelblutung. Als Teil des weiblichen Zyklus ist sie jedoch unverzichtbar. Würden wir nämlich nicht jeden Monat die Periode bekommen, würden keine neuen Eizellen heranreifen und sich einnisten können. Die Periode steht somit für Erneuerung und Fruchtbarkeit und ist notwendig, um unsere Fortpflanzung sicher zu stellen.
Der weibliche Zyklus
Durch den weiblichen Zyklus wird der Körper monatlich auf die mögliche Befruchtung einer Eizelle durch eine Samenzelle vorbereitet. Im Zuge dessen reift mindestens eine Eizelle heran, die befruchtet werden kann. Erfolgt keine Befruchtung, kommt es zur Regelblutung.
Die fruchtbare Lebensphase beginnt in der Pubertät, wobei die erste Regelblutung durchschnittlich etwa um das 12. Lebensjahr auftritt. Diese Phase endet in den Wechseljahren mit dem Zeitpunkt der letzten Regelblutung (Menopause).
Der Zyklus wird unterteilt in drei Phasen und beginnt immer mit dem ersten Tag der Regelblutung:
- Phase 1 – Menstruationsblutung (Tag 1-4)
Wenn die Eizelle im vorangegangenen Zyklus nicht befruchtet wurde, stößt der Körper die zuvor aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ab. Die monatlich wiederkehrende Regelblutung tritt ein.
- Phase 2 – Reifung des Follikels (Tag 1-14)
Was ist ein Follikel (Eibläschen)?
Der Follikel ist Teil des Eierstockes und dient dort als Schutz der Eizelle, sodass diese ungestört heranreifen kann.
In der ersten Zyklushälfte werden vorwiegend Östrogene produziert. Diese Hormone sorgen dafür, dass einer oder mehrere neue Follikel im Eierstock heranreifen. Etwa in der Zyklusmitte, also um Tag 14 erfolgt der Eisprung (Ovulation). Das bedeutet die Eizelle verlässt den Follikel und wandert nun in Richtung Gebärmutter. In diesem Zeitraum besteht die Möglichkeit einer Befruchtung, man nennt es auch „fruchtbare Tage“ oder in der Fachsprache „fertiles Fenster“.
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Wann genau sind die fruchtbaren Tage?
Die fruchtbaren Tage sind jener Zeitraum, in dem nach dem Sex die Eizelle theoretisch befruchtet werden kann. Die Eizelle selbst ist nach dem Eisprung nur wenige Stunden bis etwa einen Tag lang befruchtungsfähig. Da Spermien jedoch in der Gebärmutter und im Eileiter etwa 3-5 Tage überlebensfähig sind und somit auf die befruchtungsfähige Eizelle treffen können, sind die fruchtbaren Tage etwa 3-5 Tage vor dem Eisprung, sowie am Tag des Eisprungs.
- Phase 3 – Gelbkörperphase (Tag 15-28)
In dieser Zyklusphase entsteht der Gelbkörper aus dem Follikel, welcher zuvor die Eizelle freigesetzt hat. Dieser bildet vorwiegend Progesteron, das so genannte „Gelbkörperhormon“. Progesteron bereitet den Körper zum einen auf eine mögliche Einnistung der Eizelle vor, indem die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Zum anderen ist es nach einer erfolgenden Einnistung für den Erhalt der Schwangerschaft mitverantwortlich. Nach den ersten drei Monaten der Schwangerschaft übernimmt die Plazenta die Hormonproduktion.Erfolgt keine Befruchtung, wird der Gelbkörper gegen Ende des Zyklus wieder zurückgebildet und löst die nächste Regelblutung aus.
Im Falle einer Befruchtung, der freigesetzten Eizelle, wandert diese über den Eileiter zur Gebärmutter und nistet sich nach einigen Tagen in der Gebärmutterschleimhaut ein. Die Zykluslänge, sowie die Dauer der einzelnen Phasen ist bei jeder Frau unterschiedlich und kann auch von Zyklus zu Zyklus schwanken. Üblicherweise wird der Zyklus mit 28 Tagen angegeben, doch bei nur etwa 13% der Frauen dauert er wirklich genauso lang. Eine Zyklusdauer zwischen 24 und 35 Tagen ist daher völlig normal.
Welche Faktoren können den Zyklus beeinflussen?
Der weibliche Zyklus kann vom jeweiligen Lebensstil beeinflusst werden, denn das hormonelle Regelsystem ist anfällig für Störungen. Es gibt einige Ursachen, die Zyklusunregelmäßigkeiten hervorrufen können. Hier erfahren Sie welche Umstände einen Einfluss auf den Zyklus nehmen können.
Dauerhaft hohe Stresslevel
Bei erhöhter Anspannung wird vermehrt das sogenannte „Stresshormon“ Cortisol “ im Körper gebildet. Dieses Hormon bereitet den Körper auf Höchstleistungen vor. Bei genügend Ausgleichsphasen kann der Körper auch problemlos damit umgehen.
Bei chronisch anhaltenden Stresszuständen können andere hormonelle Regelkreise durch den hohen Cortisol-Spiegel beeinträchtigt werden, was bei den Geschlechtshormonen der Fall ist. Es wird weniger Östrogen und Progesteron im Körper gebildet, was zur Folge hat, dass Zyklusstörungen entstehen können.
Tipp: Besonders bei bestehendem Kinderwunsch sollte man auf genügend Entspannungsphasen achten!
Alkohol
Durch regelmäßigen Alkoholkonsum erhöht sich Studien zufolge das Risiko für die Entstehung eines prämenstruellen Syndroms (PMS).
Rauchen wirkt sich auf den Zyklus aus
Bei Raucherinnen beobachtet man höhere Testosteronspiegel sowie niedrigere Östrogenspiegel. Die Follikelbildung wird dadurch negativ beeinflusst und eine Schwangerschaft ist schwerer möglich. Bei Kinderwunsch sollte daher rechtzeitig mit dem Rauchen aufgehört werden. Erfahrungsgemäß pendeln sich die Hormone nach einiger Zeit wieder auf den Normalzustand ein. Raucherinnen sind gemäß vorliegender Studiendaten häufiger von Zyklusunregelmäßigkeiten betroffen als Nicht-Raucherinnen.
Ernährungsgewohnheiten und Essstörungen
Übergewicht hat einen Einfluss auf den monatlichen Zyklus. Je höher der BMI (Body Mass Index) ist, desto eher kommt es zu Störungen im Hormonhaushalt. Ein Übermaß, insbesondere an Bauchfett, führt zu einer vermehrten Östrogenproduktion. Absurderweise führt dies wiederum zu einer verminderten Ausschüttung von Sexualhormonen und Zyklusschwankungen können entstehen.
Umgekehrt haben auch Magersucht und Bulimie einen Einfluss auf das hormonelle Gleichgewicht. Vereinfacht ausgedrückt, will sich der Körper hierbei aufgrund der Nährstoffunterversorgung vor einer möglichen Schwangerschaft schützen. Eine ausreichende Versorgung des ungeborenen Babys kann der Körper in diesem Fall nicht gewährleisten.
Am seltensten werden Zyklusstörungen bei normalgewichtigen Frauen mit einem BMI von 18,5-23 beobachtet.
TIPP:
Eine zu geringe Kalorienzufuhr kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Wenn man schwanger werden möchte, sollte man daher unbedingt auf eine ausgewogene Ernährung achten.
Langjährige Pilleneinnahme
Besonders nach dem Absetzen der Pille kann es einige Monate dauern, bis sich der Zyklus wieder vollständig normalisiert hat.
Die unregelmäßigen Zyklen machen es Paaren mit Kinderwunsch besonders schwer den richtigen Zeitpunkt des Eisprungs zu treffen.
Andererseits kann ein längerer Zyklus als gewohnt auch für Unruhe sorgen. In diesem Fall ist ein Schwangerschaftstest beziehungsweise ein Besuch beim Gynäkologen zu empfehlen, da dies rasch Klarheit verschafft.
Leistungssport
Bei exzessiven Trainingseinheiten oder massiver Überbelastung kann der Zyklus beeinflusst werden. Es ist sogar möglich, dass die Regelblutung gänzlich ausbleibt.
Zwei Dinge sind hier besonders von Bedeutung:
- Der erhöhte Energiebedarf kann durch die tägliche Kalorienaufnahme nicht mehr gedeckt werden.
- Exzessiver Sport bedeutet massiven Stress für den Körper.
Chronisch anhaltender starker Stress und unzureichende Kalorienzufuhr über die Ernährung unterdrücken zum einen die Hormonfreisetzung und zusätzlich entsteht ein erhöhter Cortisol-Spiegel („Stress“-Hormon). Dadurch fehlen dem Körper die weiblichen Hormone und es kommt zu Unregelmäßigkeiten im Zyklus oder gar dem Ausbleiben der Regelblutung.
Hinweis – Ähnlich wie bei Magersucht und Bulimie geht man auch hier von einem Schutzmechanismus des Körpers aus. Die besonders fordernden Bedingungen im Leistungssport, gekoppelt mit einer Schwangerschaft würden den Körper an seine Leistungsgrenzen treiben.
Schilddrüse
Sowohl eine Schilddrüsen-Überfunktion als auch eine Unterfunktion kann den Hormonhaushalt durcheinanderbringen. Zyklusstörungen treten bei Schilddrüsenproblemen vermehrt auf, können aber durch passende Medikamente gut behandelt werden.
Wechseljahre
Bevor die Regelblutung zum Zeitpunkt der Menopause völlig ausbleibt, kann sich schon zu Beginn der Wechseljahre die Dauer sowie Intensität verändern. Individuelle Unterschiede sind hier völlig normal.
Beschwerden vor der Regelblutung
Bereits die „Tage vor den Tagen“ werden für viele Frauen zur Belastungsprobe. Nach dem Eisprung stellt der Körper die Hormonproduktion wieder um. Aufgrund dieser hormonellen Schwankungen fühlen sich Betroffene in der zweiten Zyklushälfte (also bis zu zwei Wochen vor der Regelblutung) nicht wohl.
Sie sind
- gereizt,
- niedergeschlagen und
- durch Wassereinlagerungen kommt es oft zu Gewichtszunahme sowie Spannen und Schmerzen in den Brüsten.
Ab dem Eintritt der Regelblutung verschwinden die Symptome jedoch meist schlagartig wieder. Zusammengefasst werden sie unter dem Begriff Prämenstruelles Syndrom (PMS).
Was ist PMS?
Das Prämenstruelle Syndrom ist ein sehr häufiges gesundheitliches Problem für Frauen im gebärfähigen Alter. Schätzungen zufolge nehmen mindestens 70 % aller Frauen Veränderungen in der zweiten Zyklushälfte wahr. 20-40 % haben deutliche Beschwerden und bis zu 8 % leiden sogar unter sehr starken Symptomen.
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Was ist die Ursache für PMS?
Bei der Entstehung des Prämenstruellen Syndroms (PMS) handelt es sich um einen sehr komplexen Vorgang im weiblichen Körper. Bisher ist bekannt, dass PMS sowohl genetisch als auch hormonell bedingt sein kann.
In der zweiten Zyklushälfte (nach dem Eisprung) wird natürlicherweise das Hormon Prolaktin ausgeschüttet, womit der weibliche Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet werden soll, falls eine Eizelle befruchtet wird. Durch dieses Hormon werden die Brustdrüsen angeregt und es kommt zum Anschwellen der Brüste bzw. nach der Geburt zur Milchbildung. Bei PMS wird eine überschießende Prolaktin-Produktion beobachtet, wodurch ein hormonelles Ungleichgewicht entsteht. Dadurch wird wiederum weniger Progesteron ausgeschüttet, was zur Folge hat, dass zusätzliche Wassereinlagerungen entstehen können. Die Wassereinlagerungen führen zu Brustspannen und dem Gefühl „aufgedunsen“ zu sein.
Außerdem wird vermutet, dass die Veränderungen der Geschlechtshormone die Produktion und Aktivität von anderen Nervenbotenstoffen beeinflussen. Das betrifft vor allem das „Glückshormon“ Serotonin: Die Konzentration schwankt mit den hormonellen Veränderungen des Menstruationszyklus.
Man unterscheidet zwei verschiedene Ausprägungsformen:
- PMS – Prämenstruelles Syndrom
Hier kommt es zu psychischen und körperlichen Veränderungen in der zweiten Zyklushälfte Die Beschwerden in der Woche vor der Regelblutung werden besonders stark wahrgenommen.
Tipp: Mit Eintritt der Regelblutung lassen die Beschwerden oft schlagartig nach. - PMDS – Prämenstruelles dysphorisches Syndrom
Dabei handelt es sich um die schwerste Ausprägungsform von PMS, bei dem die psychischen Beschwerden besonders im Vordergrund stehen.
Welche Symptome treten bei PMS auf?
Die Symptome des Prämenstruellen Syndroms sind von Frau zu Frau unterschiedlich und auch die Intensität kann variieren. Die Beschwerden werden oft als sehr belastend empfunden, nicht selten führen Reizbarkeit und Anspannung auch zu zwischenmenschlichen Konflikten in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz. Viele Frauen
beschreiben dies manchmal mit dem Vergleich „Ich fühle mich wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde“.
Psychische Symptome
Reizbarkeit
Stimmungsschwankungen
Sozialer Rückzug
Ängstlichkeit
Konzentrationsmangel
Nachlassende Libido
Körperliche Symptome
Spannen- und Schmerzen in den Brüsten (Wassereinlagerung)
Gewichtszunahme (Wassereinlagerung, Heißhunger)
Hautveränderungen (Akne)
Kopfschmerzen
Unterbauchschmerzen, Gefühl aufgebläht zu sein
Schlafprobleme
Wie lange dauert PMS?
Die Dauer der Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms variieren von Frau zu Frau sehr stark. Sie werden jedoch ausschließlich in der zweiten Zyklushälfte spürbar. Demnach können die Symptome bis zu 14 Tage lang andauern. Die durchschnittliche Dauer liegt allerdings etwa bei 7 Tagen.
Wie wird PMS festgestellt?
Eine Diagnose des Prämenstruellen Syndroms ist schwierig, da Art und Stärke der Symptome stark variieren. Der Gynäkologe erfragt daher besonders genau, wann welche Symptome auftreten – und wie stark. Durch das Führen eines sogenannten Zyklus-Tagebuchs, in dem alle Beschwerden und der Eintritt der Regelblutung festgehalten werden, kann man hier wertvolle Vorarbeit leisten.
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Was kann man gegen PMS tun?
Nicht medikamentöse Behandlung
- Moderate sportliche Aktivität, wie wandern, schwimmen oder Rad fahren: mindestens 20-30 Minuten, 3-mal pro Woche.
- Entspannungstechniken, wie Yoga oder Meditation.
Schulmedizinisch gibt es beim prämenstruellen Syndrom unterschiedliche Therapieansätze:
- Durch hormonelle Verhütung („Pille“) wird der Eisprung unterdrückt, wodurch die PMS-Symptome zurück gehen.
- Wenn die psychischen Symptome besonders stark ausgeprägt sind, werden auch stimmungsaufhellende Wirkstoffe (z. B. Johanniskraut) eingesetzt.
- Wenn Wassereinlagerungen besonders stark ausgeprägt sind (kommt sehr selten vor), werden auch wassertreibende Medikamente (Diuretika) eingesetzt.
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Mönchspfeffer als pflanzliche Therapiemöglichkeit bei PMS
Der Mönchspfeffer (lat. Vitex agnus castus) ist im Mittelmeergebiet heimisch und wird schon seit Jahrhunderten bei gynäkologischen Erkrankungen eingesetzt. Seine Früchte wurden im Mittelalter aufgrund ihres pfefferähnlichen Geschmacks auch als Pfefferersatz verwendet.
In der Medizin wird der Extrakt des Mönchpfeffers in folgenden Fällen eingesetzt:
- Prämenstruelles Syndrom (PMS)
- Regelbeschwerden
- unerfüllter Kinderwunsch
Woher hat der Mönchspfeffer seinen Namen?
Die deutsche Bezeichnung „Mönchspfeffer“ kommt von seinem pfeffrigen Geschmack. Man kennt diese Pflanze aber auch unter dem Begriff „Keuschlamm“. Dies leitet sich von der lateinischen Bezeichnung „agnus“ (Lamm) – und „castus“ (keusch) – ab.
Im Mittelalter verwendeten Mönche diese Pflanze auch als Anaphrodisiakum (Mittel zur Lustsenkung), wobei diese Wirkung allerdings nie wissenschaftlich bestätigt wurde.
Wirkmechanismus von Mönchspfeffer
Mönchspfeffer reguliert den hormonellen Haushalt und beeinflusst so den Zyklus. Die Prolaktin-Ausschüttung im Körper wird reduziert, wodurch das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron in der zweiten Zyklushälfte wieder hergestellt wird. Die Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms, wie Brustspannen und Stimmungsschwankungen nehmen dadurch ab.
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Gynäkologen setzen Mönchspfeffer auch häufig bei unerfülltem Kinderwunsch oder Regelbeschwerden ein. Da sich durch Mönchspfeffer der Zyklus normalisiert, geht man davon aus, dass eine Schwangerschaft leichter eintritt.
Hinweis: Es kann durchaus einige Monate dauern, bis eine Schwangerschaft eintritt. Im Durchschnitt spricht man hier sogar von einem halben Jahr. Sollte es jedoch innerhalb eines Jahres bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr nicht funktionieren, ist die erste Anlaufstelle der Gynäkologe. Zusätzlich gibt es auch eigene Kinderwunschkliniken, die sich diesem Thema besonders annehmen.
Gut zu wissen!
- Mönchspfeffer kann in der Dosierung von 4 mg Mönchspfeffer-Extrakt bereits ab einem Alter von 12 Jahren eingesetzt werden.
- Mönchspfeffer sollte über einen längeren Zeitraum (mindestens 3 Monatszyklen) eingenommen werden, da es etwas Zeit in Anspruch nehmen kann, bis sich der Zyklus normalisiert.
Andere pflanzliche Therapiemöglichkeiten?
Bei Krämpfen im Unterleib werden die Heilpflanzen Kamille, Frauenmantel, Schafgarbe oder Gänsefingerkraut meist in Form von Teemischungen eingesetzt.
Wenn vorwiegend Unruhezustände oder depressive Verstimmungen auftreten, sind die Pflanzen Passionsblume oder Johanniskraut besonders gut geeignet.
Im Falle von Schlafproblemen eignet sich der Einsatz von beruhigenden und schlaffördernden Pflanzen wie Baldrian, Melisse oder Hopfen.
PMS – wann zum Arzt?
Sofern sich Regelbeschwerden beziehungsweise PMS in einem erträglichen Maß äußern, kann man in der Selbstmedikation verschiedene Lösungsansätze ausprobieren. Unter folgenden Voraussetzungen sollte jedoch dringend ein Arzt aufgesucht werden:
- Bei starken Schmerzen, besonders wenn diese erstmalig auftreten.
- Wenn die Intensität und Dauer der Beschwerden zunehmen.
- Bei stark schwankenden Regelblutungen, dies betrifft sowohl die Intensität als auch die Zykluslänge.
- Wenn Zwischenblutungen aus unerklärlichen Gründen und mit auffälliger Stärke auftreten, sollte umgehend der/die Gynäkologe/in aufgesucht werden.
Beschwerden während der Regelblutung
Für viele Frauen sind Regelbeschwerden – insbesondere Schmerzen – im wahrsten Sinne des Wortes monatlich die Regel. Studien zufolge betrifft dies bis zu 25 % aller Frauen im gebärfähigen Alter.
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Was sind Regelbeschwerden?
Im medizinischen Sprachgebrauch werden Regelbeschwerden mit den dazugehörigen Symptomen wie starken Schmerzen als „Dysmenorrhoe“ bezeichnet. Besonders häufig sind junge Frauen davon betroffen. Doch warum ist das so?
Die erste Regelblutung tritt im Durchschnitt etwa um das 12. Lebensjahr auf. In den Monaten – zum Teil auch Jahren – danach muss sich das hormonelle Regelsystem erst auf die neue Lebensphase einstellen. In dieser Zeit werden schmerzhafte Regelblutungen noch nicht als krankhaft angesehen. Erst ab dem Zeitpunkt eines regelmäßigen Zyklus spricht man von einer Dysmenorrhoe.
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Wie entstehen Regelschmerzen?
Die Gebärmutter setzt während der Regel Botenstoffe frei, die ein Zusammenziehen der Muskulatur im Unterleib auslösen. Dadurch wird die Schleimhaut abgestoßen und es kommt zur monatlichen Blutung. Bei übermäßiger Produktion dieser Botenstoffe kann es zu folgenden Beschwerden kommen:
Krampfartige Schmerzen im Unterbauch
die Schmerzen können bis in den Rücken ausstrahlen
Kopfschmerzen
Reizbarkeit
allgemeines Unwohlsein
Bei vielen Frauen geht die Beeinträchtigung im Alltag sogar so weit, dass sie ihrem Berufs- oder Privatleben nicht nachkommen können. Wenn man bedenkt, dass der Zyklus monatlich wiederkehrt, leidet die Lebensqualität sehr stark darunter.
Extrem starke Regelschmerzen sollten immer beim Frauenarzt angesprochen werden, denn es kann auch eine Endometriose dahinterstecken.
Was ist eine Endometriose?
Bei einer Endometriose breitet sich die Gebärmutterschleimhaut auch in den Eileitern, Eierstöcken oder im Darm auf. Die Schleimhaut reagiert auch außerhalb der Gebärmutter auf jene Hormone, die den Zyklus steuern und so kommt es während der Regelblutung zu besonders starken Menstruationsschmerzen. Betroffene Frauen leiden allerdingst meist nicht nur während der Regelblutung darunter. Die Schmerzen sind oft dauerhaft im Unterleib spürbar und meist wird auch der Geschlechtsverkehr als schmerzhaft empfunden.
Bei schweren Formen kommt es zu organischen Veränderungen wie beispielsweise Verwachsungen und Verklebungen der Eileiter. Dies kann im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führen. Heutzutage gibt es aber gute Therapiemöglichkeiten – wichtig ist die frühzeitige Erkennung.
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Was kann man bei Regelschmerzen tun?
Folgende Maßnahmen werden bei Regelschmerzen eingesetzt:
- Kleine Änderungen im Alltag
Sportliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, Entspannungstechniken und ausreichend Schlaf können Regelbeschwerden positiv beeinflussen. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel: „10 Tipps bei PMS“. - Schmerzmittel
Bei Schmerzen im Unterbauch kommen Wirkstoffe mit Schmerz- und entzündungshemmender Komponente, wie zum Beispiel der Wirkstoff Ibuprofen, zum Einsatz. Diese sind in der kurzzeitigen Anwendung gut verträglich. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn derartige Medikamente häufiger benötigt werden. Sie sollten nicht länger als an 10 Tagen im Monat eingenommen werden. - Krampflösende Mittel
Krampflösende Wirkstoffe sind bei starken Kontraktionen im Unterbauch hilfreich. Diese Präparate sollen jedoch nicht länger als 3 Tage durchgehend eingenommen werden. - Hormonelle Therapie
Bei schmerzhaften Regelblutungen werden orale Kontrazeptiva („Pille“) eingesetzt. Durch die Unterdrückung des Eisprungs gehen die Schmerzen zurück.
Bei schweren Formen werden auch Wirkstoffe eingesetzt, welche die Östrogen- und Progesteron Produktion unterdrücken. Dadurch wird die Gebärmutterschleimhaut nicht aufgebaut und die Monatsblutung fällt völlig aus. - Pflanzliche Therapiemöglichkeit
Studiendaten zeigen, dass sich durch den Einsatz von Mönchspfeffer Regelbeschwerden bessern können. Genau aus diesem Grund empfehlen Gynäkologen Mönchspfeffer auch bei unerfülltem Kinderwunsch. Denn die Regulierung des weiblichen Zyklus kann sich auch hier positiv auswirken. Der Zyklus wird regelmäßiger und eine Schwangerschaft besser planbar.
Weitere Ausprägungsformen einer gestörten Regelblutung
Neben besonders schmerzhaften Menstruationsblutungen kann sich auch der Zyklusrhythmus sowie die Zyklusstärke verändern.
Rhythmusveränderungen
- Polymenorrhoe – hier ist der Abstand zwischen zwei Regelblutungen geringer als 22 Tage. Der Grund dafür ist, dass im Zyklus kein Eisprung stattgefunden hat.
- Oligomenorrhoe – der Abstand zwischen den Regelblutungen ist größer als 35 Tage. In diesem Fall dauert die Follikelreifungsphase länger.
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Veränderungen der Zyklusstärke
- Hypomenorrhoe – Dies bedeutet eine sehr schwache und kurze Regelblutung. In diesem Fall produzieren die Eierstöcke zu wenig Hormone.
- Hypermenorrhoe – Hier handelt es sich um eine übermäßig starke Regelblutung, die auch auf organische Veränderungen (z. B. Polypen oder Wucherungen innerhalb der Gebärmutter) hindeuten kann.
Tipp: Durch den höheren Blutverlust sollte man unbedingt den Eisenspiegel überprüfen lassen, um einem Mangel gegebenenfalls frühzeitig zu erkennen. Dieser äußert sich etwa durch starke Müdigkeit
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Achtung: Bei ausbleibender Regelblutung sollte zuerst eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Was ist PCOS?
Das Polycystische Ovarial-Syndrom ist eine sehr häufige Erkrankung unter Frauen im gebärfähigen Alter und ist oft für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich.
Durch einen Überschuss an männlichen Hormonen (Testosteron) kommt es zu Zyklusveränderungen, Unfruchtbarkeit, veränderter Körperbehaarung (z.B. Bartwuchs), Akne oder Haarausfall. Die Eierstöcke sind in diesem Fall auffällig vergrößert. Zwar reifen die Follikel heran, allerdings kommt es nicht zum Eisprung, weshalb eine Befruchtung der Eizelle nicht möglich ist.
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10 Tipps bei Regelbeschwerden und PMS
Zykluskalender führen
Ein Zykluskalender ist eine Art Tagebuch, um die Beschwerden schriftlich festzuhalten. Dies verschafft einen Überblick darüber, welche Symptome am häufigsten vorkommen, wann sie auftreten und wie lange sie andauern. Dies kann auch als Hilfestellung beim Arztbesuch herangezogen werden. Besonders beim Prämenstruellen Syndrom ist dies eine hilfreiche Unterstützung bei der Diagnosestellung.
Hinweis: Denken Sie einmal jährlich an den Routinebesuch bei ihrem/r Gynäkologen/in.
Download Zyklus-Tagebuch
Bewegung in den Alltag einbauen
Empfehlungen zufolge verbessert bereits leichte sportliche Aktivität für 20-30 Minuten, mindestens 3-mal pro Woche die Beschwerdeintensität bei PMS. Das eingelagerte Wasser wird leichter abtransportiert und durch die erhöhte Durchblutung fallen Krämpfe in der Regel leichter aus.
Ausdauersportarten wie Radfahren, Laufen oder Wandern sind dafür besonders geeignet.
Kein Nikotin und Alkohol
Es besteht ein Zusammenhang zwischen Zyklusveränderungen, Rauchen und Alkoholkonsum. Daher sollte besonders bei bestehenden Beschwerden darauf verzichtet werden.
Weniger Salz, Zucker und Koffein
Eine Ernährungsumstellung kann sehr hilfreich sein. Man sollte jedoch besonders auf salzarme Kost, wenig Süßigkeiten und wenig Koffein achten. Eine leichte und salzarme Ernährung unterstützt den Körper dabei, Wassereinlagerungen zu reduzieren.
Omega-3-Fettsäuren
Auch der Einsatz von Omega-3-Fettsäuren kann bei PMS helfen. Besonders geeignet dafür sind hochkonzentrierte Fischöle (EPA und DHA) aus kleinen, kurzlebigen Kaltwasserfischen (z. B. Sardinen oder Makrelen). Es wird eine Aufnahmemenge von 1-2 g Fischöl pro Tag empfohlen. Alternativ dazu kann man auch auf hochwertige, geruchsneutrale Omega-3 Kapseln aus der Apotheke zurückgreifen.
Auf den Eisenspiegel achten
Durch die monatliche Regeblutung besteht besonders bei Frauen häufig ein Eisenmangel. Typische Symptome sind Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
Tipp: Besonders viel Eisen findet man in tierischen Produkten wie Rind- oder Schweinefleisch. Pflanzliche Quellen enthalten zum Teil ebenfalls viel Eisen können aber vom Körper nicht so gut verwertet werden. Die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Produkten kann allerdings durch Vitamin C verbessert werden.
Eisenhaltige pflanzliche Lebensmittel sind beispielsweise Vollkornprodukte, Hirse, Kürbiskerne oder Hülsenfrüchte, wie z. B. Linsen.
Vermeiden Sie Stress
Nicht immer kommt man im Alltag um Stress herum. Verschiedene Entspannungstechniken können dabei helfen, ihn wieder abzubauen:
Yoga
Diese Art der Bewegung wird von Personen aufgrund ihrer Ganzheitlichkeit besonders geschätzt, denn der Körper wie auch der Geist werden gleichermaßen beansprucht. Für Einsteiger gibt es viele hilfreiche Videos (z.B. Yoga für Anfänger auf Youtube)
Meditationsübungen
Einatmen – Ausatmen. Es klingt einfach, dennoch ist für viele die Hürde groß, es zu versuchen. Mittlerweile gibt es dafür zahlreiche Apps für das Smartphone, Podcasts oder Videos auf YouTube, die mit einfachen Meditationsanleitungen beim Entspannen und Abschalten helfen können (z.B. www.planetbackpack.de/meditation/)
Tipp: Als pflanzliche Unterstützung bei stressigen Lebensphasen eignet sich die Passionsblume besonders gut.
Ausreichend Schlaf
Für Körper und Geist ist es besonders in der zweiten Zyklusphase wichtig, sich zu entspannen und zu erholen – genau das passiert im Schlaf. Deshalb ist ausreichend Schlaf wichtig, um auch Regelbeschwerden zu lindern. Wenn es mit dem Schlafen nicht so klappen will, finden Sie hier hilfreiche Tipps und Informationen zu pflanzlichen „Schlafhelfern“.
Wärme tut gut
Eine Wärmflasche oder ein Vollbad werden bei Krämpfen und Schmerzen als besonders angenehm empfunden.
Teemischungen
Diese Teemischung eignet sich besonders gut bei krampfartigen und schmerzhaften Regelbeschwerden.
Rezeptur:
Kamillenblüten | 30 g |
Frauenmantelkraut | 20 g |
Lavendelblüten | 20 g |
Kümmelfrüchte (angestoßen) | 10 g |
Zubereitung:
1 Esslöffel der Teezubereitung mit siedendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen. Dann durch ein Sieb gießen und noch warm trinken.